Sarband Taklamakan

A Breath from Paradise
Eine Klangreise mit Vivaldi von Venedig nach China

arband: Taklamakan

Dorothee Oberlinger: Blockflöten


Ensemble Sarband (Leitung: V. Ivanoff)
Mohamad Fityan: Nay (Rohrflöte)
Celaleddin Biçer:  Kanun (Psalter)
Johanna Seitz: Harfe
Stratis Psaradellis: Politiki Lira (Schoßfiedel)
Uǧur İşık:  Ajaklı Keman (Tenorfiedel)
Marco Testori: Barockcello
Vladimir Ivanoff: Perkussion

 

Ein Spiel mit Zeit und Raum, eine Odyssee durch Kulturen, eine Bewegung zwischen vermeintlichen Gegensätzen:
Orient und Okzident, Alte Musik und Zeitgenössische Musik, Tradition und Moderne, Komposition und Improvisation.

Inspiriert von den «Großen Reisen» der frühen Neuzeit: Pilgerfahrten, diplomatische Missionen, Handelsreisen oder Abenteuer in fernen Ländern.

Unsere imaginäre Klangreise führt zu erträumten Orten exotischer Sehnsucht: Von Antonio Vivaldis musikalischem Märchenbild des großen Moguls Ali Akbar im Indien des 16. Jahrhunderts bis zum zeitgenössischen koreanischen Komponisten Isang Yun, der - in Deutschland lebend - sich nach Bildern aus dem alten China sehnte, und zu Boris Blank (Spiritus Rector der Popgruppe "Yello"), der sich am Computer einen Soundtrack der unzugänglichen Wüstenregion Taklamakan schuf.

Wir besuchen auch die Versuche europäischer Musiker, sich die Musik fremder Kulturen anzueignen und ihrem Publikum weiter zu geben: der venezianische Jesuiten-Pater G. B. Toderini zeichnete im späten 18. Jahrhundert einen Teil der Musik zum Ritual der wirbelnden Derwische in europäischer Notation auf; der venezianische Gesandte G. B. Doná veröffentlichte bereits im späten 17. Jahrhundert Melodien und Textetürkischer Volkslieder, um seinen Lesern zu verdeutlichen, dass die Türken nicht nur hervorragende Krieger waren, sondern auch kulturelle Werte pflegten.

Volkstänze aus Osteuropa, Musik aus dem Serail der türkischen Sultane), traditionelle Melodien von Armenien bis China.
Und wir betreten Paradiese aus Luft: Die Flöte spielte sowohl in westlichen wie in östlichen Kulturen eine wichtige Rolle.
So war sie schon in der griechischen Mythologie bekannt als das Instrument des Gottes Pan, als Instrument des Schäfers -
und wurde so zum Symbol arkadischer Glückseligkeit und bukolischer Feiern. Im chinesischen oder japanischen Buddhismus, wie auch in der islamischen Sufi-Mystik, ist die Flöte ein musikalisches Mittel für Meditation und transzendentale Erfahrungen auf dem Weg zur Vereinigung des wahren Ich mit der Schöpfung.

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Rezensionen

«… Zusammengehalten wurde das ungewöhnliche, aber durch seine fremdartige Klangschönheit verzaubernde Orchester durch die archaische Perkussion von Ensembleleiter Vladimir Ivanoff, der großartige Arrangements mit viel spielerischer Freiheit der Solisten kombinierte … » Dr. Lothar Jahn, Waldeckische Landeszeitung, 28.05.16

«… Das Programm wandelte zwischen meditativen, erzählerischen und transzendentalen Weisen wie den Erzählungen aus tausendundeiner Nacht, vermischte Zeiten und Welten, als folgte es einem natürlichen, organischen Lauf - aus Luft, Wasser, Sonne und den Winden schien diese Musik zu entstehen … Das war bereichernd, überraschend und berauschend, was noch zwei Zugaben herausforderte. Und den Wunsch nach einer Fortsetzung.» Wolfram Quellmalz, Dresdner Neueste Nachrichten, 14.05.16

«Berauschender Weltenbummel … Die spürbare Freude der Musiker daran, Altes neu zu entdecken und exotische Klangfarben mit Leben zu erfüllen, ließ den Funken an diesem Abend schnell überspringen … So sinnlich kann Musik sein, so lebendig … es ist ein Abend, der Sehnsüchte wecken möchte, der zum Träumen verführt, Zeit und Raum mit Leichtigkeit überwindet … und beweist endlich, wie sagenhaft mitreißend und völkerverbindend ein gutes Konzert sein kann.» Nicole Czerwinka, elbmargarita.de, 12.05.16

«Im Mittelpunkt stand mit Dorothee Oberlinger die derzeit bekannteste Blockflötistin, Professorin am Mozarteum Salzburg und vielfach ausgezeichnet … Sie ist unbestrittene Beherrscherin dieser Instrumente. Als musikalischen Leiter erlebten wir Vladimir Ivanoff, der Hörenswertes zu den einzelnen Instrumenten und zum Programm vermittelte, aber auch als versierter Schlagzeuger tätig war und in der Improvisation von Boris Blank das elektronische Klanggewebe herstellte. Er stellte offenkundig das musikalische Gewissen dieses herausragenden Konzertabends dar.» E.-W. Holländer, Dewezet.de, 9-15

«… man hat schnell das Gefühl, dass in der Musik doch irgendwie alles mit allem zu tun hat, dass Vivaldis bestrickendes C-Dur-Konzert so orientalisch klingt, wie armenische Volksweisen barocke Motorik entwickeln. Mittelalterliches wie etwa "Bel Fiore Danza" klingt dagegen überraschend neu, und europäische Spielmannstänze entwickeln durch die mitteltönige Intonation der Instrumente eindeutig arabische Aromen. Eine verwirrende, aber sehr sinnliche Gewissheit an diesem Abend!»Regine Müller, Rheinische Post, 18.09.15

«Vladimir Ivanoff begleitet das Publikum mit kurzen, launigen Moderationen nicht nur auf der musikalischen Reise, sondern erklärt nach der Pause auch die Instrumente … Ivanoff moderiert nicht nur gekonnt, sondern zeigt auch sein Können an verschiedenen Rahmentrommeln. An der Schoßfiedel, der Politiki Lira, begeistert Stratis Psaradellis. Uǧur İşık beherrscht die Ajaklı Keman, ebenfalls eine Art von Cello, in Perfektion. Am Psalter und der Nei überzeugt schließlich Celaleddin Biçer. Das Programm variiert von mittelalterlicher Melodie bis zu zeitgenössischer Musik, die gar Platz für gelungene Improvisationen bietet. Von Vivaldi bis Blank. In der Zugabe eines Gute-Nacht-Liedes gibt es gleich gar vokale Elemente …  Die Musik des Abends zeigt, wie leicht verschiedene Kulturen harmonieren können – wenn man es nur will.» Michael Zerban, Opernnetz.de, 9-15

 

Listen

A. Vivaldi
(arr. V. Ivanoff): 
«Il Grosso Mogul (Largo)»
Live 5-16 
5:13
A. Vivaldi
(arr. V. Ivanoff): 
«Il Grosso Mogul (Allegro)»
Live 5-16 
3:25
Trad. Bulgarian
(arr. V. Ivanoff): 
«Dobrushansko Horo»
Live 5-16 
1:31
Trad. Armenian
(arr. V. Ivanoff): 
«Ninni»
Live 5-16 
2:16
Trad. Chinese
(arr. V. Ivanoff): 
«Lady Meng Jiang»
Live 5-16
4:03

Johanna Seitz

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dorothee OberlingerJohanna SeitzMarco TestoriUgur Isik