Vladimir Ivanoff Künstl. Leiter, Musikwissenschaftler, Produzent, Komponist & Arrangeur, Perkussion, Laute
Als Ensembleleiter, Musiker und Wissenschaftler vermittelt V. Ivanoff zwischen Musikwissenschaft und Musikpraxis.
Er lenkt den Blick auf Verbindungen zwischen Orient und Okzident,
Judentum, Christentum und Islam, vergangenen Kulturen und der Gegenwart.
Dabei ist er nicht an modischem Crossover-Einheitsbrei interessiert.
Es ist sein Antrieb, ein tieferes Verständnis für kulturelle Unterschiede,
für Klischees und für die Muster zu schaffen, die unsere Wahrnehmung des Fremden bestimmen.
Biografie
Ivanoff wurde in Bulgarien geboren, von wo aus er als Kind mit seiner Mutter nach Deutschland emigrierte.
Obwohl er ursprünglich den Beruf des Filmregisseurs ergreifen wollte, entschied er sich für das Studium der Musikwissenschaft, Kunstgeschichte und Theaterwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Mit einer preisgekrönten Arbeit über das früheste bekannte Lautenmanuskript promovierte er in Musikwissenschaft. Gleichzeitig studierte er Laute und Historische Aufführungspraxis an der Schola Cantorum Basiliensis und an der Musikhochschule Karlsruhe.
Ein Habil-Stipendium der Deutschen Forschungsgemeinschaft ermöglichte ihm ein Forschungsprojekt über die musikalischen Verbindungen zwischen Orient und Okzident in Venedig. Er begann auch, an mehreren europäischen und amerikanischen Universitäten und Musikhochschulen zu lehren. Ivanoff hat einige Bücher veröffentlicht, publiziert regelmäßig in musikwissenschaftlichen Zeitschriften und Enzyklopädien, hält Vorträge auf internationalen Konferenzen und leitet weltweit Workshops für die künstlerische Entwicklung und Karriere junger Musiker. Von 2011 bis 2014 war er künstlerischer Leiter des Festivals «Tonfolgen» in Bonn.
1988 gründete Ivanoff Ensemble Sarband, mit dem er in Konzerten, szenischen Aufführungen, Radio-, Fernseh- und CD-Produktionen in ganz Europa, Asien und den USA tätig ist.
Als CD-Produzent, musikalischer Leiter, Komponist und Arrangeur arbeitet er mit zahlreichen Künstlern aus den unterschiedlichsten Bereichen zusammen, u.a.: Mystère des Voix Bulgares, Concerto Köln, The King's Singers, Berliner Philharmoniker und Sidi Larbi Cherkaoui.
Ivanoff wurde 1994 für zwei Grammy Awards nominiert. Mit Sarband erhielt er zwei Echo Klassik-Auszeichnungen (2003 und 2006). Die Region Apulien verlieh im 2007 den "Premio Mousiké" für die Verbreitung Alter Musik im Mittelmeerraum. Im folgenden Jahr erhielt er für seine Arbeit mit Sarband den Deutschen Weltmusikpreis "Ruth", 2017 den baltischen Grammy "Zelta Mikrofons".
Rezensionen
«Sarband Leiter Vladimir Ivanoff: Mit seinen Musikern aus verschiedenen Kulturen stärkt er das Bewußtsein für eine Einigkeit in der Vielfalt.» Katharina Hogrefe, Kronenzeitung, 09.07.17
«… Zusammengehalten wurde das ungewöhnliche, aber durch seine fremdartige Klangschönheit verzaubernde Orchester durch die archaische Perkussion von Ensembleleiter Vladimir Ivanoff, der großartige Arrangements mit viel spielerischer Freiheit der Solisten kombinierte … » Dr. Lothar Jahn, Waldeckische Landeszeitung, 28.05.16
«Vladimir Ivanoff begleitet das Publikum mit kurzen, launigen Moderationen nicht nur auf der musikalischen Reise, sondern erklärt nach der Pause auch die Instrumente … Ivanoff moderiert nicht nur gekonnt, sondern zeigt auch sein Können an verschiedenen Rahmentrommeln.» Michael Zerban, Opernnetz.de, 9-15
«Als musikalischen Leiter erlebten wir Vladimir Ivanoff, der Hörenswertes zu den einzelnen Instrumenten und zum Programm vermittelte, aber auch als versierter Schlagzeuger tätig war und in der Improvisation von Boris Blank das elektronische Klanggewebe herstellte. Er stellte offenkundig das musikalische Gewissen dieses herausragenden Konzertabends dar.» E.-W. Holländer, Dewezet.de, 9-15
«Ivanoff beherrscht als Freigeist die Kunst des organischen Umbaus der Vorgaben, zeigte dabei die Vielfalt und die Ähnlichkeit musikalischer Ursprünge … Diese Form der kulturenübergreifenden Offenheit wurde vom Publikum begeistert gefeiert.» Joerg Konrad, KultKomplott.de, 22.03.15
«In diesem mit seiner goldenen Kuppel weithin leuchtenden Kirchenbau wird auch der kulturelle Horizont der christlichen Glaubensgemeinschaft transzendiert, wie dies der bulgarische Meister interkultureller musikalischer Begegnungen, Vladimir Ivanoff, im Spannungsfeld christlicher, islamischer und jüdischer Traditionen über die Jahrtausende hinweg zu seiner Lebensaufgabe erwählt hat. Ihm ging es nie um ein exotisches Spektakelfür den gebildeten Voyeur, sondern stets um die subtile Verschmelzung und Kontrastierung der Stile, um die Entgrenzung des Überlieferten, um den magischen Zeitsprung.» Christoph Schlüren, Gramola, 01.11.14
«Wie modern auch Alte Musik sein kann, wird auf dieser CD mit dem berühmten "Miserere" von Gregorio Allegri sehr eindrücklich und hörenswert bewiesen. Der für seine Verbindung von Orient und Okzident hoch angesehene Musiker Vladimir Ivanoff – er leitet unter anderem auch das dafür bekannte Ensemble "Sarband" – hat diese Komposition, die ja in der katholischen Liturgie eine sattsam bekannte Rolle spielte, für drei Kapellchöre und Saxophon eingerichtet. Dazu kommt der Aufnahmeort, nämlich die einzigartige Kirche am Steinhof von Otto Wagner (1841–1918) in Wien, das ergibt zusammen mit exquisiter Aufnahmetechnik ein bezwingendes, geradezu mystisches Musikerlebnis.» Rainer Aschemaier, The Listener, 28.10.14
«Seit Jahrzehnten gehört der bulgarische Bajuware Vladimir Ivanoff mit seinem Ensemble ,,Sarband" zu den führenden
Vermittlern zwischen orientalischer und westlicher Klassik.» Jens Voskamp, NN, 05.08.14
«Mit seinem Ensemble Sarband dringt Vladimir Ivanoff seit 27 Jahren tief in die Kulturen von Orient und Okzident ein
und fördert dabei erstaunliche Verbindungen zutage … Morgenland und Abendland verbinden sich mit betörenden Klängen. Einmal mehr zeigt die Musik so einen Weg, wie der irdische Irrsinn friedlich und harmonisch überwunden werden könnte..» Babette Kaiserkern, Potsdamer Neueste Nachrichten, 26.11.12
«Vladimir Ivanoff, der musikalische Leiter und Arrangeur des Ensembles, hat einen unfehlbaren Instinkt, musikalischen Boden zu finden, auf dem seine Verwandlungen selbstverständlich wirken» Allan Kozinn, The New York Times, 21.11.11
«Großartig auch das traumwandlerische Zusammenspiel des LeitersVladimir Ivanoff auf der Rahmentrommel mit dem Cellisten Jost Hecker, das eine wunderbare Brücke im Kleinen innerhalb der Brücke im Großen bildete.» Klaus Ehring, Thüringer Allgemeine, 29.03.11
«Die musikalische Leitung hat Vladimir Ivanoff, der an der Perkussion begeistert und für die Text- und Musikauswahl zuständig ist.» Noreen Hirschfeld, Göttinger Tageblatt, 23.09.10.»
«Es gehört zur Kunst des musikalischen LeitersVladimir Ivanoff, dem Zuschauer selbst die Wahl zu lassen, ob er das Bühnengeschehen nun religiös oder künstlerisch deuten will. Man war ihm dankbar dafür. Wirkliche Kunst lebt von der Freiheit ihrer Interpreten." Kersten Knipp, NDR Kultur, 18.09.2010 Kersten Knipp, NDR Kultur, 18.09.10
«Vladimir Ivanoff, Perkussionist und musikalischer Leiter von Sarband, hat das Programm intelligent aufgebaut,
und vermied dabei den hauptsächlichen Fehler, der unterlaufen könnte: das Pastiche. Das Resultat, von einem subtilen
Gleichgewicht, überzeugt und fesselt. Javier Losilla, El Periodico de Aragon, 09.08.10
«Bevor Jordi Savall damit berühmt wurde, bekannte sich Ivanoff bereits zu der Vision, dass die Trennung zwischen
Orient und Okzident in der Alten Musik nicht sinnvoll ist. Was Sarband einzigartig macht, ist Ivanoffs beständiges Bemühen, orientalische Musik auch für westliche Ohren zugänglich zu machen..» Stefan Grondelaers, De Standaard, 25.05.10
«Mit nur drei Musikern und einem Sänger imaginiertVladimir Ivanoff hier, in der Begegnung mit dem RIAS-Kammerchor, ein ganzes Klanguniversum.» Martin Wilkening, Berliner Zeitung (Germany), 26.04.10
«Vladimir Ivanoff ist ein feinsinniger Kartograph des Außergewöhnlichen.» Michael Tschida, Kleine Zeitung, 31.01.10
«Wenn Vladimir Ivanoff mit Sarband hier einige Choräle und andere Kompositionen von J. S. Bach
zur Leidensgeschichte Jesu hinterfragt, weckt er bei seinen Musikern wie auch bei den Zuhörern jede Menge Leidenschaft.» wd@saw, www.worldmusic.net, 6-09
«Vladimir Ivanoff verliert bei unentwegten Grenzüberschreitungen nicht seinen Halt.
Der Forscher und Musiker schafft von seinen souveränen Standpunkten aus inspirierende Freiräume,
musikalisch und menschlich.» Magdalena Melchers, WDR Radio, Neue CDs 09.04.09
«Spiritus Rector des Konzerts war Dr. Ivanoff, der in seinen Arrangements die Bachschen Klangikonen zu einem Plädoyer für globalen Respekt und Frieden werden lässt. Mit dezenten Rhythmusschlägen leitete der exzellente Perkussionist auf seiner großen Handtrommel.» Hans Rühl, Rheinische Post, 23.12.08
«Grandios das Ensemble Sarband um Mastermind Vladimir Ivanoff..» Reinhold Reiterer, Kleine Zeitung, Graz, 13.07.08
«… verwob Ivanoff auf der Musikbühne mühelos, was auf der Weltbühne Utopie ist: dass zwischen Christen und Juden und Moslems nichts steht. Außer das "und".» Michael Tschida, Kronen Zeitung Graz, 04.06.06
«Vladimir Ivanoffs Stärke ist, Kulturkreise zu verbinden, musikalische Brücken zwischen Abend- und Morgenland zu schlagen. Mit der «Arabischen Passion» … ist ihm das in hervorragender Weise gelungen..» Franz Szabo, Salzburger Nachrichten, April 06
«Vladimir Ivanoffs fein strukturiertes Rahmentrommelspiel krönt die Stimmung..» Frido Hütter, Kleine Zeitung, Graz, 18.07.05
«Dort, an den Rändern Europas, wo eine nach wie vor streng eurozentristische Wissenschaft von der Musik aufhört, fängt Vladimir Ivanoff gerade damit an…» Thomas Muttray-Kraus, Oberbayerisches Volksblatt), 03.02.01
«Allein Ivanoffs Kunst des Schlagwerks sucht ihres gleichen … dass Ivanoff Grenzen überschreitet, und so eine neue Musik findet, die unsere Träume von Ferne und Exotik in Töne fasst..» Franzpeter Messmer, Fono Forum 11/00