Odins Tochter

Odin's Daughter

 

Sarband verbindet eine abenteuerliche, aber wahre
Geschichte des 17. Jahrhunderts
aus Island und dem
Osmanischen Reich 
mit klassischer osmanischer
und traditioneller skandinavischer Musik, 

begleitet von Text- und Bildprojektionen.

Guðríður Símonardóttir (1598–1682) war eine von 242
Isländern und Isländerinnen, 
die 1627 von nord-
afrikanischen Piraten im Dienste des osmanischen Reichs
von den isländischen Westmännerinseln geraubt wurden.

Guðríður wurde in der isländischen Volkstradition als
«Tyrkja-Gudda» ('Türken-Gudda') bekannt.

Sie war die Frau eines Fischers und Mutter. Nach ihrem Raub wurde sie in einen algerischen Serail verkauft 
und erst zehn Jahre
später mit wenigen anderen auf Druck von König Christian IV. von Dänemark freigekauft.

Zusammen mit einigen anderen Sklaven wurde sie daraufhin nach Dänemark geschickt, um dort 'rechristianisiert' zu werden.

Ihr Lehrer wurde Hallgrímur Pétursson, damals Theologiestudent, der später durch seine Passionspsalmen, 
dem meist-
verbreiteten Buch der isländischen Literatur, berühmt wurde. 
Die ehemalige Sklavin und der junge Theologe verliebten sich.
Nachdem Guðríður von ihm schwanger geworden war, heiratete er sie und sie siedelten nach Island über.

Diese abenteuerliche und konfliktbeladene Lebensgeschichte 
trägt noch heute aktuelle interreligiöse, kulturelle und politische
Spannungen in sich. 
Sarband erzählt sie mit aus dem 17. Jahrhundert stammender Musik, historischen Texten und Bildern.
Doch keines dieser Elemente lässt sich nur an einen Ort binden: 
Selbst die türkische Musik des Programms stammt nicht von
einem geborenen Türken. 
Alî Ufkî, der bekannteste osmanische Musiker und Komponist des 17. Jahrhunderts, 
war ursprünglich
der junge Pole Wojciech Bobowski, 
der in den Türkenkriegen versklavt und an den osmanischen Sultanshof verkauft wurde, 

wo er schließlich zum Hofmusiker und Dolmetscher zweier Sultane aufstieg.

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Rezensionen

«Mit Instrumenten wie der Gotischen Harfe, einem Kuhhorn, einer Handtrommel, dem Blasinstrument Ney, 

dem geigenartigen Kemenge und der asiatischen Zither Kanun 
schaffen die Interpreten eine einzigartige Stimmung, 

in welcher sich nicht nur die unterschiedlichen Musikkulturen harmonisch verweben, sondern überhaupt im Kontext
der spannungsgeladenen Rahmenhandlung 
eine versöhnliche Brücke geschlagen wird.»

Wolfram Graf, Nordbayerischer Kurier, 25.08.2011

Audio

 

 

Gebet
Live, Bayreuth 08-11
2:34
Isländisch-Türkische Suite
Live, Bayreuth 08-10
4:16

 

 

Kanun