Avram Avinu - Unser Vater Abraham

Vladimir Ivanoff

 

Religiöse Geschichte und
allzu menschliche Geschichten,
gesungen in einer spirituellen Atmosphäre
jenseits interreligiöser Dispute 


 

 

 

 

Über Abraham als historische Person wissen wir nur wenig. Der Koran widmet Abraham / Ibrahim eine eigene Sure,
in der christlichen Liturgie erscheint er dagegen meist nur in Stammbäumen und Aufzählungen der Patriarchen.
Die Genesis schildert den wechselvollen und langen Lebensweg dieses ersten der drei Erzväter und seiner Familie
am ausführlichsten.

Abraham wird in einer Höhle aufgezogen, denn der Tyrann Nimrod trachtet nach seinem Leben. Gott beruft ihn nach Kanaan,
in Ägypten gibt er seine schöne Frau Sara als seine Schwester aus und lässt sie zum Pharao führen. Er bekriegt vier mächtige
Könige; seine Sklavin und Nebenfrau Hagar schenkt ihm den ersten Sohn, Ismael. Gott schließt einen Bund mit ihm, dessen
Zeichen die Beschneidung ist, und verheißt ihm reiche Nachkommenschaft. Drei Engel sind seine Gäste und verkünden ihm
die Geburt Isaaks durch seine Hauptfrau Sara, obwohl das Ehepaar zu diesem Zeitpunkt ein wahrhaft biblisches Alter erreicht
hat. Sara zwingt ihn, Hagar und Ismael zu verstoßen. Dem Koran zufolge entdeckt Abraham anlässlich Hagars und Ismaels
Verstoßung die Ruine der Kaaba bei Mekka wieder, die sie als Gotteshaus wieder aufrichten. Damit wird Abrahams Familie
zur Quelle für die muslimische Wallfahrt nach Mekka. Auf dem Berg Moria ist Abraham bereit, einen seiner Söhne zu opfern,
die zehnte und schwerste Prüfung Gottes. Die Muslime sind traditionell davon überzeugt, dass Abraham seinen Sohn Ismael
opfern sollte, und feiern zum Gedenken daran ihren wichtigsten Feiertag, das Opferfest. Für die Juden (und Christen) ist nach
alttestamentarischer Überlieferung Isaak der ‘Auserwählte‘, was schon früh zum Ursprung heftigen interreligiösen Zwistes
wurde, denn von Ismael stammen die Araber und der Prophet Mohammed ab, von Isaak (über seinen Sohn Jakob) die zwölf
Stämme des Volkes Israel; dazu wird im Neuen Testament Abraham auch im Stammbaum von Jesus aufgeführt.

So beansprucht jede der drei Glaubensfamilien «Avraham» ('Vater der Vielen') als ihren Vater. Gott schloss mit ihm den Alten
Bund. Für den Apostel Paulus ist Abraham vor allem durch seine Gerechtigkeit im Glauben der Vater der Christen. Der Koran
übernimmt die Abstammung der Araber von Ismael aus dem ersten Buch Mose. Die Religion, die Mohammed ausruft, ist
damit die Religion Abrahams / Ibrahims, weil Abraham bereits vor der Thora und dem Evangelium den monotheistischen
Glauben lebte.

Sarband singt aus der Geschichte einer der wohl außergewöhnlichsten Familien, die bis heute politischen Sprengstoff ebenso
wie den Keim einer neuen Gemeinschaft der Religionen in sich trägt. Pilgerlieder nach Mekka und sefardisch-jüdische Balladen,
Koranrezitation und aramäische frühchristliche Hymnen fließen in ein musikalisches Ritual, eine Feier des Vaters der Vielen.

info download

 


Rezensionen

« … Sarband schlägt nun seit vielen Jahren atemberaubende Brücken zwischen Kulturen und Religionen, …
Seine Auftritte gehören zu den spannendsten und schönsten Konzerten, die die reichhaltige Szene der Alten Musik
zu bieten hat … Die Texte wurden nicht nur per Video projiziert, sondern auch mit Grafiken illustriert. So wurden Ohren,
Augen, Herz und Geist der gebannten Zuhörerschaft gleichermaßen berührt und fasziniert.»
F. Szabo, Kritisches Journal der Alten Musik, 6-2012

«Mit dem Programm zog das Ensemble Sarband … das Publikum der List-Halle in seinen Bann.
Unter der Leitung von Vladimir Ivanoff musizierte die multikulturelle Gruppe konzentriert, verinnerlicht und voll Vitalität ...
so gelang dem Ensemble Sarband - wie im Programmheft angekündigt - völkerverbindende Kunst.»
E. Schulz, Kleine Zeitung, 01.07.2012

«Ein virtuoses Originalklang-Ensemble aus vier Mittelmeerländern rund um den deutsch-bulgarischen Leiter
Vladimir Ivanoff skizzierte ein schillerndes, muslimisch-jüdisches Doppelporträt des Urvaters Abraham ...
unfassbar sensibel und musikalisch.» Matthias Wagner, Kronenzeitung, 01.07.2012

 

Video

 

Generalprobe
6-2012 Styriarte Graz

 

 

 

Vladimir Ivanoff

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Vladimir Ivanoff